Nov 1, 2016 13:11
7 yrs ago
2 viewers *
English term

how a revolution begins

Non-PRO English to German Other Government / Politics
Noted molecular biologist Pushpa M. Bhargava said the commercial cultivation of GM mustard would be “disastrous” as it would open the doors for multinational companies to control India’s agriculture. He said of the reaction of civil society to the mustard, “The government must realize that if it does not recognize civil society protests of that magnitude then it’s a loss of name for it. ***This is how a revolution begins.”***

Wörtliche Übersetzung:

Der bekannte Molekularbiologe Pushpa M. Bhargava warnte eindringlich vor dem kommerziellen Anbau von gentechnisch verändertem Senf, da dies ein erster Schritt hin zur Kontrolle der indischen Landwirtschaft durch multinationale Unternehmen wäre. Zu der heftigen Kritik aus der Zivilgesellschaft gegen den geplanten Anbau der Gentech-Sorte sagte er: „Es wäre eine Schande für die Regierung, wenn sie derart massive Proteste einfach ignoriert. **So beginnen Revolutionen.“**

Aber ich frage mich, ob der letzte Satz nicht so besser klingen würde:

a) Solche ungehörten Proteste sind der ideale Nährboden für Revolutionen.“
b) Ein solches Hinwegsehen über die Sorgen der Bevölkerung ist der ideale Nährboden für eine Revolution.“
c) Eine solche Missachtung der Bevölkerung ist der ideale Nährboden für eine Revolution.“

Was meint ihr?
Change log

Apr 1, 2019 14:15: robin25 changed "Level" from "PRO" to "Non-PRO"

Votes to reclassify question as PRO/non-PRO:

Non-PRO (3): dkfmmuc, Harald Moelzer (medical-translator), robin25

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How to tell the difference between "easy" and "pro" questions:

An easy question is one that any bilingual person would be able to answer correctly. (Or in the case of monolingual questions, an easy question is one that any native speaker of the language would be able to answer correctly.)

A pro question is anything else... in other words, any question that requires knowledge or skills that are specialized (even slightly).

Another way to think of the difficulty levels is this: an easy question is one that deals with everyday conversation. A pro question is anything else.

When deciding between easy and pro, err on the side of pro. Most questions will be pro.

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Discussion

Björn Vrooman Nov 3, 2016:
@Rolf Deshalb sagte ich auch: "and I don't believe Rolf meant it that way". Ich habe nun aber auch schon Übersetzungen erlebt, die "wörtlich zu wörtlich nehmen" und die dann schlicht von seltsam bis sinnverändernd wirken, deshalb der Zusatz.

Ein gutes Beispiel finde ich immer noch die Aussage von Boehner über Ted Cruz: http://thehill.com/blogs/blog-briefing-room/news-campaigns/j...

Ich finde es bis heute verwerflich, was die deutschen Zeitungen daraus gemacht haben. "son of a bitch/gun" war schon in den 90ern verbreitet und hat für mich definitiv nicht die gleiche Wirkung/Aussage, wie es übersetzt wurde.

Mich würde interessieren, wenn ich fragen darf, wie du das mit der "Schande" siehst. Ich glaube das verschiebt dein a) und b) zu sehr.

Beste Grüße
Rolf Keller Nov 3, 2016:
@Björn "this doesn't mean that a quote needs to be translated literally ('wörtlich')"

Das Wort "wörtlich" kann man auf verschiede Weisen wörtlich nehmen. Wenn ich "to kill two birds withe one stone" als "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" übersetze, dann ist das wörtlich, wenn ich die Bedeutung von "wörtlich" auf einer höheren Abstraktionsstufe betrachte. Diese Übersetzung würde ich nicht nur als zulässig, sondern als zwingend bewerten: Man gibt damit (a) den gemeinten(!) Sinn wieder und rettet (b) außerdem den Stil in die andere Sprache hinüber. Wenn beides zusammen nicht möglich ist, muss man bei persönlichen Meinungsäußerungen (a) wählen, in manchen anderen Fällen aber besser (b).
Björn Vrooman Nov 3, 2016:
PS If you retreat to the safe space of "I was merely making an observation," the translation would not measure up either, since "Schande" is quite the charged statement.
Björn Vrooman Nov 3, 2016:
Couple of notes @Sebastian
Thanks.

@all
"Ich weiß nicht, ob es in Ordnung ist, bei einer wörtlichen Rede dem Sprecher etwas in den Mund zu legen, was er so gar nicht gesagt hat."
- That is - of course - very true. However, this doesn't mean that a quote needs to be translated literally ("wörtlich"). This can actually backfire (and I don't believe Rolf meant it that way). I know the old mantra of "So wörtlich wie möglich, so frei wie nötig" and it's OK for a beginner's guide to translation, but I think it's most often misunderstood, sometimes leading to pretty odd results when journalists attempt to translate quotes themselves. There's already been a slight change in the second sentence (from singular to plural), which is OK. But I'm kind of puzzled about the ommission of "realize."

Don't know what Teresa thinks: must realize + recognize + loss of name + revolution sounds like a thinly veiled threat to me. "wäre eine Schande" seems a bit too polite.
Sebastian Viebahn Nov 3, 2016:
@björn das ist ein echter volltreffer, super! Eine schöne info; die civil society und ihre dt. übersetzung rumoren schon lange in meinem hinterkopf herum.
Björn Vrooman Nov 2, 2016:
@Teresa and Olaf "Als Rückübersetzung von société civile, civil society oder società civile des Hegelschen Begriffs kehrt die 'bürgerliche Gesellschaft' (so wurde das Phänomen im Anschluß an Hegel und Marx vor 1990 bezeichnet) über Gramsci als 'Zivilgesellschaft', pünktlich zum 100. Geburtstag des italienischen Kommunisten, 1991, nach Deutschland zurück, um eine erstaunliche Karriere zu machen, die ihr wohl unter der alten Bezeichnung nicht vergönnt gewesen wäre. Die Rückübersetzung des Begriffs società civile nicht als Begriff 'bürgerliche Gesellschaft', wie wir sie von Hegel und Marx kennen, sondern als Begriff 'Zivilgesellschaft' verdankt sich den deutschen Übersetzern der Gefängnishefte, einer Gruppe um Wolfgang F. Haug und die Hamburger marxistische Theorie-Zeitschrift Das Argument. Erst seit diesem Jahr wird massiv der Begriff 'Zivilgesellschaft' in der deutschsprachigen Diskussion eingeführt."
http://www.sezession.de/wp-content/uploads/2009/03/sothen_zi...

And another one is "Bürgergesellschaft":
http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verhaeltnisse...

Cf.:
http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=15622
Olaf Reibedanz (asker) Nov 2, 2016:
@Teresa und Rolf: Ich gebe euch Recht. Ich werde das Zitat lieber wörtlich übersetzen.
Teresa Reinhardt Nov 2, 2016:
I don't see any reason to change the original author's style. IMO, that's not up to translators. Vieles würde evtl. "besser klingen" - aber "Nährboden??? Der Originaltext ist sehr viel bestimmter. Das illustriert den politischen Standort des Autors, und mit den sollte man nicht modifizieren.
Ich habe aber Probleme mit "Zivilgesellschaft"...ich weiß, es kommt überall vor, aber bürgerliche Gesellschaft fände ich besser
Ulrike Eschner Nov 1, 2016:
Rolf hat Recht Mit der wörtlichen Rede hast du Recht, Rolf. Ich hab jetzt eher an den Stil und ans freiere Übersetzen gedacht. Natürlich stimmt es, wörtliche Rede sollte vielleicht doch eher wörtlich gehalten werden .....
Das "Lakonische" sehen wir ja, die Frage ist, ob es der Leser sieht, denn es ist ja nunmal keine gesprochene Aussage. Ob das allerdings hier die Verantwortung des Übersetzers oder des Lesers ist ......?
Rolf Keller Nov 1, 2016:
Ich weiß nicht, ob es in Ordnung ist, bei einer wörtlichen Rede dem Sprecher etwas in den Mund zu legen, was er so gar nicht gesagt hat.

Und nebenbei: Der Sprecher hat etwas gesagt, das in sich logisch ist. Bei "Nährboden" klemmt die Logik bei b) und c) sehr stark, und bei a) auch noch. Etwas nicht zu beachten bzw. es zu ignorieren, das ist kein Nährboden, und auch Proteste sind kein Nährboden. Ein Nährboden kann logischerweise nur innerhalb der Bevölkerung existieren, so wäre zum Beispiel eine verbreitete Unzufriedenheit in der Bevölkerung ein Nährboden, aus dem Revolutionäre wachsen.

Und was "So beginnen Revolutionen" angeht", das ist IMHO eine absichtliche Betonung durch Lakonismus – ein durchaus akzeptables Stilmittel, insbesondere in einer Rede.
Ulrike Eschner Nov 1, 2016:
@Olaf Na perfekt. In dem Fall finde ich alle drei Alternativen gut, würde vielleicht am ehesten zur 3. tendieren. Aber das ist natürlich dir und deinem Geschmack überlassen :)
Olaf Reibedanz (asker) Nov 1, 2016:
@Ulrike: Danke für die Nachfrage! Ja, ich habe bei diesen Texten die ausdrückliche Erlaubnis, frei zu übersetzen.
Ulrike Eschner Nov 1, 2016:
Die Frage ist ja, wie frei du beim Übersetzen sein darfst. Falsch ist die wörtliche Übersetzung ja nicht, aber ich weiß, was du meinst. Dürftest du denn etwas "kreativer" sein? Wenn ja bin ich auch immer ein Fan davon, es etwas eleganter auszudrücken ...
Thayenga Nov 1, 2016:
:) Deine 2. Lösung gefällt mir gut. Vor allem verbindet sie beide Satzteile miteinander.

Proposed translations

+2
22 hrs
English term (edited): this is how a revolution begins
Selected

so fangen Revolutionen an

Dies ist nur ein allgemein bleibender, zugespitzter nachgeschobener Satz nach dem rhetorischen Muster "Wer Wind sät, wird Sturm ernten". Ich würde versuchen, das auf Dt. genauso unverbindlich, aber bedrohlich klingen zu lassen. Und nicht verbindlicher werden.
Peer comment(s):

agree Wendy Streitparth : Ja, viel mir auch ein. Gefällt mir jedenfalls besser als "beginnen". Oje, nattürlich "fiel"!
1 hr
Danke, Wendy!
agree Björn Vrooman
20 hrs
Danke, Björn.
Something went wrong...
4 KudoZ points awarded for this answer. Comment: "Danke an alle! Ich habe mich letztlich für Sebastians Lösung entschieden."
+1
8 hrs

Daraus könnte eine Revolution entstehen.

Vorschlag.
Peer comment(s):

neutral Teresa Reinhardt : The original is not that vague
6 hrs
Dann vielleicht lieber "So entwickeln sich Revolutionen"?
agree Sebastian Viebahn : ich würde schon sagen, dass das Original so vage ist.
14 hrs
Besten Dank, Sebastian
neutral Rolf Keller : Das ist eine ganz andere Ausage: Du hast das "how" unterschlagen, und "begins" ist kein Konjunktiv.
16 hrs
Vielleicht gefällt Dir mein 2. Vorschlag besser? S. @ Teresa Reinhardt
Something went wrong...
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