German to Russian Social Sciences Psychology книга о коучинге

Die Antwort auf die Frage „soll ich?" bezieht sich jedoch auf den Anruf der Situation, in der der Mensch steht, und auf das Verständnis der Zusammenhänge, in denen er sein Dasein und die Welt begreift. Was ihn in dieser Bezüglichkeit anspricht, was er als Gelegenheit, als Angebot, als Ruf, als Aufforderung oder als Notwendigkeit vernimmt, kann er nicht bestimmen. Er ist darin eingebettet und ist auf die Erkenntnis angewiesen. Wie wir vorhin gesagt haben ist der Mensch darin frei, das Angebot der Situation mit seinem Gewissen abzustimmen, das Sollen an sich heranzulassen und es zum Eigenen zu machen. Der vernommene und verstandene Anruf der Situation gibt dem Menschen keine Pflicht vor, sondern einen Sinnvektor für sein Dasein. Sie verleiht seiner Handlungsfähigkeit eine Richtung (Sinn). In der Entscheidung, ob er diese Fährte aufnimmt oder nicht, ist der Mensch frei. Doch der Anruf der Situation ist nicht nur eine Orientierung für die Lebenserfüllung (Sinnangebote), sondern auch eine Forderung, deren Nicht-Erfüllung zu einem Gefühl der Leere (Sinnlosigkeit) führt, wenn der Mensch dadurch erkennt, sich und dem Gesollten nicht nachzukommen. Sinnangebote sind wie eine existentielle Bringschuld.