rebrûlés

German translation: verbrannt, wiederverbrannt

GLOSSARY ENTRY (DERIVED FROM QUESTION BELOW)
French term or phrase:rebrûlés
German translation:verbrannt, wiederverbrannt
Entered by: Johannes Gleim

12:10 Jun 22, 2018
French to German translations [PRO]
Tech/Engineering - Energy / Power Generation / Kernreaktoren der 4. Generation
French term or phrase: rebrûlés
In meinem Text wird über Kernreaktoren der 4. Generation folgendes geschrieben.

Ils permettront de gagner plus d’énergie que les réacteurs actuels, en produisant moins de déchets à haute activité et à demi-vie plus courte et en étant également plus sûrs intrinsèquement. En principe, une partie des déchets problématiques actuels pourraient être *« rebrûlés »* dans ces nouveaux réacteurs, par ce que les spécialistes appellent la transmutation.

Ich habe recherchiert, wie diese Transmutation funktioniert und eine gute Beschreibung findet sich beispielsweise hier:
http://static.ensi.ch/1364463179/ensi_faktenblatt_transmutat...
Mir fehlt aber ein treffender Ausdruck für «rebrûlés» (auch im Original angeführt). Hat jemand eine Idee? Vielen Dank für eure Hilfe!
ibz
Local time: 09:31
verbrannt
Explanation:
Erinnert mich stark ein einen Brutreaktor, der mehr Kernbrennstoffe erzeugt, als er verbraucht. Auch wenn es sich hier um einen anderen Reaktortypen handeln sollte, ist das "Brennen" doch systemimmanent. Ob die Zugabe mit hochradioaktiven Stoffen kontamierter Materialien, Werkzeuge oder Kleidungsstücke sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen. In diesen Fällen fügt man aber immer mehr "Asche" zu den Kernbrennstäben als Brennstoff und muss deshalb die Bremsstäbe etwas herausziehen, damit die Kernspaltung nicht gebremst wird und zum Stillstand kommt.

Ein Brutreaktor ist ein Kernreaktor, der zur Energiegewinnung mit gleichzeitiger Erzeugung weiteren spaltbaren Materials dient. Ein nicht spaltbares Nuklid wird in ein spaltbares umgewandelt, das dann (nach Aufarbeitung und Einbringung in neue Brennelemente) anschließend als Kernbrennstoff verwendet werden kann. Diese Umwandlung (als Konversion, manchmal auch als Brüten bezeichnet, siehe Konversionsrate) findet zwar in jedem Kernreaktor statt, aber von einem „Brutreaktor“ oder „Brüter“ spricht man erst dann, wenn er mehr Brennstoff herstellt, als er in der gleichen Zeit selbst verbraucht.
:
Man unterscheidet zwei Typen von Brutreaktoren und bezeichnet sie nach dem Energiespektrum der genutzten Neutronen:

Schnelle Brüter
• Arbeiten mit Uran-238 (oder seltener Thorium-232) als Brutstoff und mit schnellen Neutronen, wie sie bei Kernspaltungen freigesetzt werden. Als Kernbrennstoff dient Uran-Plutonium-Mischoxid (MOX). Die Brutzone (siehe unten) enthält Natururan- oder abgereichertes Uranoxid, das überwiegend aus 238U besteht. Der schnelle Brüter ermöglicht es somit, die Vorkommen von Natururan über 50-mal effizienter auszunutzen, benötigt hierzu für viele Reaktorarten allerdings den Aufbau einer Plutoniumwirtschaft.
Thermische Brüter
• Arbeiten mit Thorium als Brutstoff und mit überwiegend thermischen Neutronen. Nach einer Erstbefüllung mit angereichertem Uranoxid, Plutoniumoxid oder MOX wird aus 232Th durch Neutronenanlagerung und Betazerfall spaltbares 233U. Diese Technologie ist wegen der großen Thoriumvorkommen interessant, da diese etwa fünfmal größer sind als die Uranvorkommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brutreaktor#Schneller_Br.C3.BC...


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Note added at 5 hrs (2018-06-22 17:52:59 GMT)
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Das oben beschriebene Verfahren entspricht der im Link beschriebenen "Transmutation", wie ich nachträglich feststelle.

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Note added at 21 hrs (2018-06-23 09:54:54 GMT)
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Bei dem in der angeführten Referenz dargestellten P&T-Verfahren handelt es sich um eine prinzipielle Darstellung ohne Angabe von abgegebenen oder aufgenommenen Energiebeträgen:

Modernere Reaktortypen sowie ein weiterentwickelter, geschlossener Brennstoffkreislauf (advanced fuel cycle, Abbildung 2C, grüne Pfeile) mit mehrfacher Wiederaufarbeitung und Wiederverwendung sind Gegenstand aktueller Forschung. Dieses Konzept basiert auf Abtrennung und Transmutation (Partitioning and Transmutation, auch P&T). Dabei werden die noch verwertbaren Elemente (z.B. Plutonium und Uran) aus den verbrauchten Brennelementen abgetrennt und in speziell dafür ausgelegten Reaktoren wiederverwendet.
Ausserdem werden die Minoren Actiniden (insbesondere Neptunium, Americium und Curium), von denen ein Großteil der langfristigen Radiotoxizität ausgeht, aus den verbrauchten Brennelementen herausgelöst und anschließend in stabile oder kurzlebigere Radionuklide umgewandelt (transmutiert)
.
(Seite 2)
Gelänge es, nahezu das gesamte Plutonium und Uran abzutrennen und wiederzuverwenden, würde die Radiotoxizität der hochaktiven Abfälle deutlich schneller absinken. Wenn man zusätzlich die Minoren Actiniden ebenfalls fast vollständig abtrennen und transmutieren könnte, würde die Radiotoxizität der Abfälle nochmals deutlich schneller abklingen (siehe Abbildung 3) .
(Seite 3)

Zerfallsenergie (auch Zerfallswärme) ist die Energie, die beim radioaktiven Zerfall eines instabilen Atomkerns frei wird. Sie wird als kinetische Energie auf die Zerfallsprodukte und den Tochterkern übertragen, in Form von Strahlung emittiert oder als Anregungsenergie in der Elektronenhülle des verbleibenden Kerns gespeichert. Am einfachsten messbar und zumeist tabelliert ist die Energie der emittierten Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zerfallsenergie

Weitere relevante Wikipedia-Artikel, die ich nicht zitiere, um die Antwort kurz zu halten, sind
https://de.wikipedia.org/wiki/Alphastrahlung (α+)
https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung (β-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Positron (β+)
https://de.wikipedia.org/wiki/Gammastrahlung (ɣ)

Alle diese Strahlungen entstehen beim Zerfall schwerer Atome und enthalten einen Teil der ursprünglichen Maße in Form von Energie und Masse (α+, β+, β-) oder nur Energie (ɣ).

Auch der umgekehrte Fall kommt in Reaktoren vor, dass diese Teilchen und Strahlungen von Atomkernen eingefangen werden und die neutronenzahl und Protonenzahl sich ändert, wobei meist neue radioaktive Isotope mit anderen, meist kürzeren, Zerfallszeiten entstehen. Auch bei deren Zerfall wird wieder Energie frei, was mit dem "Verbrennen" des Kernbrennstoffes gleichbedeutend ist, auch wenn dieses Verbrennen teilweise erst in der Endlagerstätte geschieht, die sich dadurch erhitzt und möglicherweise zwangsgekühlt werden muss. Ein Problem, das meiner Meinung nach, nicht endgültig gelöst ist, zumal dieses Endlagersystem "ewig" funktionieren muss.

Um auf die Frage zur Übersetzung von « rebrûlés » zurückzukommen, « rebrûlés » kann wie von VJC in der Diskussion gesagt als "re"-"brûlés" dekliniert werden, also "wiederverbrannt" = "wieder verbrannt"
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Johannes Gleim
Local time: 09:31
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«wiederverbrannt» war letztlich meine Lösung. Vielen Dank für die Hilfe!
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Johannes Gleim


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verbrannt


Explanation:
Erinnert mich stark ein einen Brutreaktor, der mehr Kernbrennstoffe erzeugt, als er verbraucht. Auch wenn es sich hier um einen anderen Reaktortypen handeln sollte, ist das "Brennen" doch systemimmanent. Ob die Zugabe mit hochradioaktiven Stoffen kontamierter Materialien, Werkzeuge oder Kleidungsstücke sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen. In diesen Fällen fügt man aber immer mehr "Asche" zu den Kernbrennstäben als Brennstoff und muss deshalb die Bremsstäbe etwas herausziehen, damit die Kernspaltung nicht gebremst wird und zum Stillstand kommt.

Ein Brutreaktor ist ein Kernreaktor, der zur Energiegewinnung mit gleichzeitiger Erzeugung weiteren spaltbaren Materials dient. Ein nicht spaltbares Nuklid wird in ein spaltbares umgewandelt, das dann (nach Aufarbeitung und Einbringung in neue Brennelemente) anschließend als Kernbrennstoff verwendet werden kann. Diese Umwandlung (als Konversion, manchmal auch als Brüten bezeichnet, siehe Konversionsrate) findet zwar in jedem Kernreaktor statt, aber von einem „Brutreaktor“ oder „Brüter“ spricht man erst dann, wenn er mehr Brennstoff herstellt, als er in der gleichen Zeit selbst verbraucht.
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Man unterscheidet zwei Typen von Brutreaktoren und bezeichnet sie nach dem Energiespektrum der genutzten Neutronen:

Schnelle Brüter
• Arbeiten mit Uran-238 (oder seltener Thorium-232) als Brutstoff und mit schnellen Neutronen, wie sie bei Kernspaltungen freigesetzt werden. Als Kernbrennstoff dient Uran-Plutonium-Mischoxid (MOX). Die Brutzone (siehe unten) enthält Natururan- oder abgereichertes Uranoxid, das überwiegend aus 238U besteht. Der schnelle Brüter ermöglicht es somit, die Vorkommen von Natururan über 50-mal effizienter auszunutzen, benötigt hierzu für viele Reaktorarten allerdings den Aufbau einer Plutoniumwirtschaft.
Thermische Brüter
• Arbeiten mit Thorium als Brutstoff und mit überwiegend thermischen Neutronen. Nach einer Erstbefüllung mit angereichertem Uranoxid, Plutoniumoxid oder MOX wird aus 232Th durch Neutronenanlagerung und Betazerfall spaltbares 233U. Diese Technologie ist wegen der großen Thoriumvorkommen interessant, da diese etwa fünfmal größer sind als die Uranvorkommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brutreaktor#Schneller_Br.C3.BC...


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Note added at 5 hrs (2018-06-22 17:52:59 GMT)
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Das oben beschriebene Verfahren entspricht der im Link beschriebenen "Transmutation", wie ich nachträglich feststelle.

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Note added at 21 hrs (2018-06-23 09:54:54 GMT)
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Bei dem in der angeführten Referenz dargestellten P&T-Verfahren handelt es sich um eine prinzipielle Darstellung ohne Angabe von abgegebenen oder aufgenommenen Energiebeträgen:

Modernere Reaktortypen sowie ein weiterentwickelter, geschlossener Brennstoffkreislauf (advanced fuel cycle, Abbildung 2C, grüne Pfeile) mit mehrfacher Wiederaufarbeitung und Wiederverwendung sind Gegenstand aktueller Forschung. Dieses Konzept basiert auf Abtrennung und Transmutation (Partitioning and Transmutation, auch P&T). Dabei werden die noch verwertbaren Elemente (z.B. Plutonium und Uran) aus den verbrauchten Brennelementen abgetrennt und in speziell dafür ausgelegten Reaktoren wiederverwendet.
Ausserdem werden die Minoren Actiniden (insbesondere Neptunium, Americium und Curium), von denen ein Großteil der langfristigen Radiotoxizität ausgeht, aus den verbrauchten Brennelementen herausgelöst und anschließend in stabile oder kurzlebigere Radionuklide umgewandelt (transmutiert)
.
(Seite 2)
Gelänge es, nahezu das gesamte Plutonium und Uran abzutrennen und wiederzuverwenden, würde die Radiotoxizität der hochaktiven Abfälle deutlich schneller absinken. Wenn man zusätzlich die Minoren Actiniden ebenfalls fast vollständig abtrennen und transmutieren könnte, würde die Radiotoxizität der Abfälle nochmals deutlich schneller abklingen (siehe Abbildung 3) .
(Seite 3)

Zerfallsenergie (auch Zerfallswärme) ist die Energie, die beim radioaktiven Zerfall eines instabilen Atomkerns frei wird. Sie wird als kinetische Energie auf die Zerfallsprodukte und den Tochterkern übertragen, in Form von Strahlung emittiert oder als Anregungsenergie in der Elektronenhülle des verbleibenden Kerns gespeichert. Am einfachsten messbar und zumeist tabelliert ist die Energie der emittierten Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zerfallsenergie

Weitere relevante Wikipedia-Artikel, die ich nicht zitiere, um die Antwort kurz zu halten, sind
https://de.wikipedia.org/wiki/Alphastrahlung (α+)
https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung (β-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Positron (β+)
https://de.wikipedia.org/wiki/Gammastrahlung (ɣ)

Alle diese Strahlungen entstehen beim Zerfall schwerer Atome und enthalten einen Teil der ursprünglichen Maße in Form von Energie und Masse (α+, β+, β-) oder nur Energie (ɣ).

Auch der umgekehrte Fall kommt in Reaktoren vor, dass diese Teilchen und Strahlungen von Atomkernen eingefangen werden und die neutronenzahl und Protonenzahl sich ändert, wobei meist neue radioaktive Isotope mit anderen, meist kürzeren, Zerfallszeiten entstehen. Auch bei deren Zerfall wird wieder Energie frei, was mit dem "Verbrennen" des Kernbrennstoffes gleichbedeutend ist, auch wenn dieses Verbrennen teilweise erst in der Endlagerstätte geschieht, die sich dadurch erhitzt und möglicherweise zwangsgekühlt werden muss. Ein Problem, das meiner Meinung nach, nicht endgültig gelöst ist, zumal dieses Endlagersystem "ewig" funktionieren muss.

Um auf die Frage zur Übersetzung von « rebrûlés » zurückzukommen, « rebrûlés » kann wie von VJC in der Diskussion gesagt als "re"-"brûlés" dekliniert werden, also "wiederverbrannt" = "wieder verbrannt"

Johannes Gleim
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«wiederverbrannt» war letztlich meine Lösung. Vielen Dank für die Hilfe!
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Asker: Danke, Johannes! In der von mir erwähnten Quelle steht auf S. 3 einer Erklärung dazu, um welche Art von Reaktoren der 4. Generation es sich hier handelt. Offenbar geht es nicht um ein einfaches Verbrennen, sondern eine Art Umwandlung ...

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